Erkennung von Mastitis
Umgehende und zuverlässige Erkennung von Euterentzündungen ist unumgänglich, um zu gewährleisten, dass klinische Fälle mit Erfolg behandelt werden.
Eine klinische Mastitis liegt bei einer Entzündung des Euters vor, die zu Veränderungen der Milch führt: verklumpte Flocken, abnorme Farbe bzw. jede andere Veränderung des Aussehens der Milch. Die Veränderungen betreffen dabei die gesamte Milch. Falls Flocken nur in den ersten zwei oder drei Strichen gefunden werden, die Milch danach aber normal ist, handelt es sich NICHT um eine klinische Mastitis, sondern um eine lokale Reaktion in der Zitze selbst. Sie müssen KEINE Tests, z. B. den Schalmtest (so genannter California Mastitis Test), durchführen, um zu entscheiden, ob eine Kuh unter klinischer Mastitis leidet. Wenn die Milch normal aussieht, hat die Kuh KEINE klinische Euterentzündung.
Im Ergebnis führt die Früherkennung und Behandlung von Mastitis zu:
- rascheres Ansprechen auf die Behandlung
- verringertes Risiko der wechselseitigen Ansteckung, so dass andere Kühe nicht an Mastitis erkranken
- Verhinderung von Mastitismilch im Milchtank, also Schutz für die Zellzahl und die Keimzahl der Milch im Tank
- weniger Rückfälle, also weniger zu behandelnde Kühe
- raschere Verringerung der Zellzahl
- rascher zurückkehrende Milchleistung
Nicht in jeder Herde wird das Vorgemelk abgemolken. In manchen Teilen der Welt wird ohne jedes Anrüsten des Euters angesetzt. In anderen Herden werden nur Hochrisikokühe, z. B. die hochleistenden, vorgemolken. Die Mastitiserkennung ist bei manchen Herden einfach deshalb verspätet, weil die Melker das Vorgemelk nicht ziehen oder gar nicht auf klinische Anzeichen achten; dann ist jeder Ansatz, mit dem sich derlei verbessern lässt, von Vorteil.
Mastitiskontrollgeräte im Milchstrom bieten zahlreiche Vorteile:
- Ausfiltern von Flocken
- Auffangen von Strohhalmen und Schmutz, was den Melkern notfalls zeigt, dass die Vorbereitung der Zitzen sich verbessern muss
- bei großen Kontrollgeräten leichte Sichtbarkeit der verklumpten Flocken
- selbst großvolumige Kontrollgeräte, wie Ambics Vision, normal ohne Auswirkung auf die Vakuumstabilität und den Milchfluss, sofern sie sauber gehalten werden
Vom Filter im Mastitiskontrollgerät aufgefangene Flocken
Vom Filter im Mastitiskontrollgerät aufgefangene Flocken
Es ist zwingend, dass die Melker ein Mastitiskontrollgerät m Milchstrom bei jeder Kuh nach dem Melken überprüfen. In einer Anlage mit Mengenmessbehältern sollte die Milch erst nach dieser Prüfung in den Milchtank gelassen werden, denn stellt sich bei der einzelnen Kuh Mastitis heraus, kann ihre Milch abgeleitet werden. Findet man im Kontrollgerät Flocken, ist die Kuh auf klinische Mastitis zu untersuchen. Im Zweifel kann die Untersuchung beim nächsten Melken wiederholt werden.
Seien Sie sich bewusst, dass immer mehr Erzeuger beim Trockenstellen der Kühe Produkte für den inneren Zitzenverschluss verwenden. Es ist nicht unüblich, dass so behandelte Kühe in der gesamten ersten Woche nach dem Abkalben Brocken dieses Produkts abgeben. Sie können im Kontrollgerät leicht für Flocken gehalten werden, brechen aber auseinander und fühlen sich ganz anders an als von Mastitis herrührende Flocken.
Es ist NICHT ratsam, eine Kuh allein deshalb zu behandeln, weil in ihrer Milch Flocken ausgefiltert wurden. Bei der Kuh sollten einige Striche abgemolken werden, um zu prüfen, ob eine klinische Mastitis vorliegt. Denken Sie auch daran, dass Kontrollgeräte im Milchstrom ein bloßes Hilfsmittel zur Mastitiserkennung sind und nicht notwendig alle Fälle erfassen.
Näheres zum Mastitiskontrollgerät Vision für Milchschlauch 16 – 19 mm finden Sie hier.
Näheres zum Mastitiskontrollgerät Vision für Milchschlauch 12 – 13 mm finden Sie hier.